Wie nimmt Österreichs Bevölkerung den Klimawandel und dessen Folgen wahr? Welche Einstellungen zum Thema Klimawandel herrschen vor? Diese Fragen standen im Fokus der bisher größten österreichweiten Befragung über den Klimawandel. Die Ergebnisse zeigen: Die Befragten nehmen den Klimawandel ernst und halten Klimawandelanpassung für wichtig.
Erderwärmung, Hitze und Unwetter – diese Schlagworte verbinden die rund 3.600 Befragten am häufigsten mit dem Thema Klimawandel (siehe Abbildung 1). Die Befragten denken außerdem an Themen bezogen auf das Problem an sich (Erderwärmung, Temperaturanstieg), als auch an die vielfältigen Folgen (Unwetter, Trockenheit, Gletscherschmelze, Wetterextreme, Starkregen, Artensterben, Meeresspiegelanstieg und mehr). Auch Schlagworte rund um CO2, Energie, Verkehr und ähnliches im Zusammenhang mit Ursachen aber auch Lösungsansätzen assoziieren die Teilnehmenden.
Der Großteil der befragten Österreicherinnen und Österreicher hält den Klimawandel für ein ernstzunehmendes Problem (85 Prozent) und befürwortet Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung (95 Prozent). Die Mehrheit der Befragten erachtet die Berichterstattung in der Öffentlichkeit nicht als übertrieben (88 Prozent) und meint, dass wir etwas gegen den Klimawandel tun können (84 Prozent). Abbildung 2 zeigt die Verteilung der Antworten zu den einzelnen Aussagen.
Mit Blick auf die Zukunft erwarten die befragten Menschen, dass der Klimawandel insgesamt negative Auswirkungen auf viele Lebensbereiche haben wird. 86 Prozent erwarten langfristig mehr negative als positive Veränderungen durch den Klimawandel. Besonders in der Forstwirtschaft (88 Prozent der Befragten), im Wintertourismus (72 Prozent) und für die Tier- und Pflanzenwelt (87 Prozent), aber auch für die Landwirtschaft (81 Prozent) und in der Wasserversorgung (85 Prozent) befürchten die Teilnehmenden nur negative oder mehr negative als positive Folgen. Für den Sommertourismus hingegen überwiegen die positiven Entwicklungen infolge des Klimawandels nach Einschätzung der Befragten. Hier erwarten 52 Prozent nur positive oder mehr positive als negative Auswirkungen. Der Großteil der Befragten (84 Prozent) hält Anpassungsmaßnahmen für unbedingt und eher notwendig.
An der Befragung nahmen 3.633 Personen aus ganz Österreich ab einem Alter von 16 Jahren teil. Die Daten wurden zwischen November 2020 und Ende Jänner 2021 gesammelt. Durchgeführt wurde die Befragung im Rahmen des KLAR! Programms des Klima- und Energiefonds vom Umweltbundesamt. Für die Rücklaufquote waren die KLAR! Manager:innen in den 18 KLAR! Regionen der Weiterführungsphase in Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark und Vorarlberg verantwortlich. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für den Einsatz! (Stand September 2021)