Durchs Reden kommen d‘Leut zam…
… dieses Sprichwort ist Programm in den KLAR!-Regionen. Die Regionen konzentrieren sich in ihren Anpassungsmaßnahmen darauf, die Bevölkerung und Personen aus den betroffenen Handlungsfeldern zusammenzubringen, zu informieren und für Anpassung an die Klimaveränderung zu sensibilisieren. Aus diesem Grund enthalten 97 Prozent der 470 Maßnahmen, die in den KLAR!-Regionen umgesetzt werden, zumindest teilweise bewusstseinsbildende Aspekte. Das Maßnahmenspektrum ist vielfältig und reicht von klassischen Infobroschüren bis hin zu Diskussionsveranstaltungen, Vortragsabenden und Exkursionen.
Inhaltlich drehen sich die Anpassungsmaßnahmen – neben der Bewusstseinsbildung – am häufigsten darum, vermehrt für Beschattung zu sorgen und öffentliche Grünflächen klimafit zu gestalten. Dazu gibt es insgesamt 45 Maßnahmen.
Nahezu gleich wichtig in den KLAR! Regionen ist das Thema Wald und wie man die Forstwirtschaft auf die Folgen der Klimaerwärmung vorbereiten kann. 44 Maßnahmen beschäftigen sich damit. Das ist besonders relevant, da sich heutige Entscheidungen in der Forstwirtschaft weit in der Zukunft bemerkbar machen – ein heute gepflanzter Baum wird je nach Baumart in etwa 80 bis 100 Jahren für die Holzwirtschaft geschlagen.
Anzahl der KLAR!-Maßnahmen zu den verschiedenen Themenbereichen. Der Schwerpunkt liegt auf bewusstseinsbildenden Aktivitäten, gefolgt von Maßnahmen zur Beschattung sowie für eine klimafitte Forstwirtschaft. N=470
Viele dieser Maßnahmen reagieren in erster Linie auf die zunehmende Hitze (221 von 470 Maßnahmen). Auch gegen Trockenheit, steigende Durchschnittstemperaturen und intensivere Starkniederschläge wollen sich die KLAR!-Regionen wappnen. Je etwa 70 Maßnahmen adressieren Hochwassergefahr, Stürme und zunehmenden Schädlingsbefall. 55 Maßnahmen sollen die Ausbreitung von Neophyten – gebietsfremden Pflanzen – eindämmen bzw. verhindern. Behandelt werden außerdem Auswirkungen auf den Boden durch Erosion oder Vermurungen sowie die Niederschlagsverteilung und die Verfügbarkeit von Grundwasser. Relativ selten werden klimatische Phänomene behandelt, die in Zusammenhang mit Lawinen, Nassschnee, Schneesicherheit, Hagel, aber auch Feinstaubbelastung oder Niederwasser stehen. Das Programm konzentriert sich eben ganz KLAR an den „Hot Topics“ der Zukunft.
Folgen des Klimawandels, die mit den KLAR!-Maßnahmen adressiert werden. Im Fokus stehen Maßnahmen gegen die zunehmende Hitze. Auch auf starke Trockenheit, den Anstieg der Durchschnittstemperatur sowie intensivere Starkniederschläge reagieren die Maßnahmen. N=1.375
Anpassung ist für alle Lebensbereiche relevant. Das haben auch die KLAR!-Regionen erkannt. Mehr als ein Drittel der Maßnahmen wird als Querschnittsprojekt umgesetzt und richtet sich an mehrere Sektoren gleichzeitig – insbesondere in den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft, Gesundheit sowie Bauen und Wohnen. Rund 14 Prozent (67 Maßnahmen) der Maßnahmen sind rein bewusstseinsbildende Aktivitäten, wie beispielsweise Ausstellungen oder Themenwege über den Klimawandel, die alle Sektoren gleichermaßen betreffen.
Neben den Querschnittsprojekten adressieren die Maßnahmen hauptsächlich die Handlungsfelder Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Gesundheit und Wasserwirtschaft. Auch Naturschutz und der Schutz vor Naturgefahren liegen häufig im Fokus der Maßnahmen. Dass jeder einzelne Waldbesitzer, jede Landwirtin und jeder gepflanzte Baum einen Unterschied machen kann, soll den Gemeinden und betroffenen Personen in den vielfältigen Veranstaltungen und Informationskampagnen vermittelt werden.
Anzahl der KLAR!-Maßnahmen je Sektor. Am häufigsten werden Querschnittsmaßnahmen umgesetzt, die mehrere Sektoren gleichzeitig adressieren. Zentrale Themen sind Anpassungen in der Land- und Forstwirtschaft, für die Gesundheit sowie in der Wasserwirtschaft. N=470
Die breite Palette der Anpassungsmaßnahmen lässt sich grob in drei Kategorien einteilen:
Bei nahezu allen Maßnahmen – 97 Prozent – ist Bewusstseinsbildung ein wichtiger Aspekt. Insgesamt sind 62 Prozent der Maßnahmen ausschließlich softe Maßnahmen und 35 Prozent der Maßnahmen setzen grüne bzw. graue Initiative um, begleitet von bewusstseinsbildenden Aktivitäten. Zwei Prozent der Maßnahmen sind ausschließlich grün bzw. grau.
Graue Maßnahmen werden überwiegend in den Sektoren Bauen und Wohnen, Wasserwirtschaft sowie Schutz vor Naturgefahren umgesetzt. Gebaut werden beispielsweise Trinkwasserbrunnen oder klimafitte Vorzeige-Gebäude, wie etwa ein Lehmbau-Prototyp. Die grünen Maßnahmen fokussieren überwiegend auf die Sektoren Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturschutz und Tourismus. Beispiele dafür sind Begrünungen zum Erosionsschutz, Bachrenaturierungen, neu angelegte Bienen- und Biodiversitätswiesen oder ein Klima-Arboretum.
Maßnahmentyp je Sektor. Softe Maßnahmen überwiegen in nahezu allen Sektoren. Grüne, graue bzw. eine Mischung aus soften mit grün/grauen Maßnahmen machen 39 Prozent aller Maßnahmen aus. N=470