Praxisbeispiele

Volksschule Pirching am Traubenberg

Klimafitte Vorzeige-Sanierung der Volksschule in Pirching am Traubenberg

Bauen/WohnenAlpenvorland

Die „kühle Schule im Grünen“ ist bestens vorbereitet auf die Klimakrise. Innovative Ideen wie eine Freiluftklasse, ein Mini-Amphitheater sowie ein kleiner Sportbereich ermöglichen an heißen Tagen Unterricht im Freien. Der komplett grüne Innenhof wurde nicht nur erhalten, es wurden zusätzliche Bäume gepflanzt. Jede Klasse hat einen direkten Ausgang zu einem überdachten Freibereich mit durchgängigem Sonnenschutz aus Holz. Im Gebäude herrschen dadurch auch ohne Klimaanlage das ganze Jahr über angenehme Temperaturen. Durch den direkten Bezug ins Freie wird die Liebe zur Natur geweckt.

Der Eingangsbereich wurde überdacht und autofrei hergestellt. Die Unterrichtsmittel sind auch in elektronischer Form vorhanden, sodass jederzeit ein Heimunterricht möglich ist.

Im Zuge der Sanierung wurde die gesamte Haustechnik erneuert und die Schule mit einer Fußbodenheizung und modernen Leuchtmitteln ausgestattet. Bei den Baustoffen, hauptsächlich Holz, wurde besonders auf kurze Transportwege geachtet.

Highlights

Grundstein für die im Jahr 2020 stattgefundene Generalsanierung der Schule in Edelstauden war die dringende Erfordernis, das Bestandsgebäude an die gesetzlichen Bestimmungen hinsichtlich der Barrierefreiheit und des Brandschutzes anzupassen. Aufgrund der Fusion der Gemeinden Edelstauden und Frannach entstand für die neue Gemeinde Pirching am Traubenberg die Möglichkeit, die bestehende Volksschule in Edelstauden (errichtet in den Jahren 1960/61) mit der Schule in Frannach zusammenzulegen.

Besonderer Wert wurde bei diesem Projekt auf klimafreundliches Bauen und Sanieren gelegt. Verwendet wurden fast ausschließlich heimische Materialien, vor allem Holz. Die Beauftragung von heimischen Firmen garantierte möglichst kurze Transportwege. Um Rohstoffe zu sparen, wurde das alte Mauerwerk erhalten und keine zusätzlichen Wärmedämmungen angebracht. Dadurch bleibt das Gebäude diffusionsoffen. Nach Norden wurde das Gebäude geöffnet, der Einfall von Tageslicht erspart an vielen Tagen die Beleuchtung durch elektrischen Strom. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt durch Pellets, auf eine Klimaanlage wurde bewusst verzichtet.

Die Klassenräume befinden sich auf der Südseite. Durch einen Balkon sowie einen durchgängigen Sonnenschutz aus Holz bleibt es auch an heißen Tagen angenehm kühl. Jede Klasse hat einen eigenen zugeordneten Freibereich, außerdem gibt es eine Freiluftklasse. Der komplett grüne Innenhof wurde als solcher erhalten, neue Bäume wurden gepflanzt. Ein Baum, welcher trotz der Umbauarbeiten nicht gefällt wurde, beschattet das neue Mini-Amphitheater. Ein kleiner Sportbereich sowie Trinkbrunnen runden die „kühlende Schule im Grünen“ ab. 

Bei der Planung wurde versucht, nicht nur die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, sondern vor allem auf die Bedürfnisse der Kinder Rücksicht zu nehmen. Für die Schüler:innen und Pädagog:innen wurde eine offene Schule errichtet, wobei in allen Geschoßen sogenannte Marktplätze geschaffen wurden, welche für die Pausen und Veranstaltungen genutzt werden können.

Die klimawandelangepasste Generalsanierung der Volksschule Pirching am Traubenberg gewann den Innovationspreis für Baukultur des Steirischen Vulkanlandes in der Kategorie Handwerk & Energie.

Empfehlungen für andere Regionen

Die wichtigsten Punkte für Gemeinden sind die Regionalität, die Schonung von Ressourcen, die Nachhaltigkeit, die Verwendung von eigenen Rohprodukten, wie z. B. Holz, sowie die natürliche Beschattung ohne Technik, um damit einen positiven ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen.

KLAR-Managerin Isabella Kolb-Stögerer.

Mit der Generalsanierung der Volkschule Pirching am Traubenberg ist eine der schönsten und eine zum Wohlfühlen einladende Schule für Schüler:innen und Lehrer:innen in der Steiermark entstanden.

Isabella Kolb-Stögerer, KLAR!-Ansprechperson