Praxisbeispiele

Edgar Blumauer von der Agrarbezirksbehörde Niederösterreich, Klimamodellregionsmanager Gregor Danzinger und Markus Baier, Bürgermeister der Gemeinde Zellerndorf auf einem Feld

WIWA Retzer Land – Stärkung von Windschutz und Wasserkreisläufen

alle Sektorenöstliches Flachland

Mit rund 470 mm Jahresniederschlag zählt das Retzer Land zu den trockensten Regionen Österreichs. Starke Winde verursachen Bodenerosion und tragen zusätzlich zur Austrocknung der Böden bei. Das Hauptaugenmerk von WIWA soll auf kleinräumigen Maßnahmen mittels natürlicher Landschaftselemente liegen. Kleine Wasserläufe, Biotope, Rückhalteflächen, Windschutzgürtel oder Mehrnutzungshecken sind einige der Elemente, die uns helfen können, den Auswirkungen des Klimawandels entgegen zu wirken. Durch die partizipative Einbeziehung der Bevölkerung zur Identifizierung von möglichen Maßnahmenstandorten werden auch die lokale Akzeptanz und Bewusstseinsbildung stark erhöht. Die Machbarkeitsanalysen und Umsetzungsbetreuung werden gemeinsam mit der Agrarbezirksbehörde durch das Instrument der „Flurplanung“ betreut.

Highlights

Die Kooperation mit der Agrarbezirksbehörde sichert fachliche Expertise und Umsetzungs-Knowhow. Alle sechs Gemeinden stehen hinter dem Projekt, was die öffentliche Wahrnehmung nochmals stärkt. Durch die vorgereihte Umsetzung von je einem Pilotprojekt pro Gemeinde demonstriert die Gemeinde Umsetzungsbereitschaft und schafft schnell herzeigbare Demonstrationsobjekte. Die darauf folgende Einbeziehung der Bevölkerung zur Suche nach weiteren Projektstandorten sichert die Akzeptanz und auch das Verständnis für diese Maßnahmen, es entsteht eine Art Mitmachbewegung.

Empfehlungen für andere Regionen

Jede Region hat wohl einen bekannten Schwachpunkt betreffend die Auswirkungen des Klimawandels. Im Retzer Land ist es die starke Trockenheit und der Mangel an Gewässerflächen. In diesem Bereich erste konkrete Anpassungsmaßnahmen zu setzen, demonstriert allen Beteiligten, dass die KLAR! nun aktiv Verbesserungen vorantreibt. Um Bürgermeister bzw. Gemeinden zur Umsetzung eines solchen Projektes zu bewegen, ist es wichtig, die Sinnhaftigkeit und auch Umsetzbarkeit der Maßnahmen von vornherein zu berücksichtigen und zu kommunizieren. Durch die Einbeziehung der Agrarbezirksbehörde ist eine externe und anerkannte Expertise gegeben. Die Einbeziehung der Bevölkerung steigert die Akzeptanz und auch das Bewusstsein für weitere Maßnahmen.

Gruppenfoto von KLAR! Beteiligten

So ein umfassendes Projekt an den Start einer KLAR! zu stellen, macht aus mehreren Gründen Sinn: Man bekommt rasch „Anschauungsmaterial“ durch umgesetzte Projekte, die Bevölkerung wird aktiviert und externe Expertise einbezogen. Bürgermeister und Gemeinden erkennen somit den Mehrwert einer KLAR! und die Vielfalt an Anpassungsmöglichkeiten einer Region. Nachahmer werden motiviert.  Bei der Auswahl der Maßnahmen soll die Steigerung der individuellen Lebensqualität einer Region immer mit bedacht werden.

DI Gregor Danzinger