Liste der KLAR! Regionen

Landschaft mit Windrädern
"Die Zeit zu handeln und für eine klimafreundliche Zukunft einzustehen, ist jetzt."
Isabella Hollweck (KLAR! Managerin Ebreichsdorf)

KLAR! Ebreichsdorf

Die Region mit ihren zehn Gemeinden, die auch der Kleinregion & KEM Ebreichsdorf angehören, liegt im östlichen Teil der Thermenregion zwischen den Flüssen Triesting und Leitha. Mit der Fischa und der Piesting gibt es weitere Flüsse in der flachen Region zwischen den Ausläufern des Wienerwaldes und des Leitha-Gebirges. Die Gemeinden gehören zum politischen Bezirk Baden in Niederösterreich, südlich von Wien.

Topografisch ist es eine flache landwirtschaftlich geprägte Region. Die Ackerfläche stellt 84% der gesamten Kulturfläche und die fortwirtschaftlich genutzte Fläche liegt bei lediglich 10%. Von großer Bedeutung ist auch der Weinbau mit seinen hervorragenden Rotweinlagen. Die zehn Gemeinden liegen im östlichen Bereich der Themenregion und damit direkt auf der für Österreich tiefentektonisch bedeutenden Linie zwischen den derzeit schon großen Thermalnutzern von Wien über die Stadt Baden bis in die Bucklige Welt. Die Region eignet sich aufgrund der gemeinsamen Strukturen, der Landschaft und der gleichen Herausforderungen im Siedlungsraum und in der kommunalen Infrastruktur.

Die Kleinregion hat eine gefestigte Struktur und mit neuem Management wieder frischen Schwung. So sind die gemeinsam gesteckten Ziele an die Zielvorgaben des Landes und Bundes angepasst und aktualisiert.

Dazu gibt es mit der Gründung der regionalen gemeinsamen Energiegenossenschaft eine Aufbruchsstimmung, die man in den Bereich der guten Klimawandel-Anpassung hintragen möchte. Es geht den Gemeinden vor allem darum einen zukunftsorientierten Lebensraum zu gestalten.

Beteiligte Gemeinden: Blumau-Neurißhof, Ebreichsdorf, Mitterndorf an der Fischa, Oberwaltersdorf, Pottendorf, Reisenberg, Seibersdorf, Tattendorf, Teesdorf, Trumau
KLAR! Phase
Konzept- und Umsetzungsphase
10 Gemeinden
189.96 km²
39.709 Einwohner:innen
Ansprechperson
Isabella Hollweck

Heutige Betroffenheit durch den Klimawandel

Lange Trockenperioden und Dürresituationen führen vor allem in der Landwirtschaft zu steigendem Druck zur Bewässerung. Die hohen Temperaturen führen zu einer Überhitzung, insbesondere in den Ortskernen und auf unbeschatteten Plätzen. Der Klimawandel führt auch zu einem Verlust an Vegetation und Biodiversität, sowohl im Ortsgebiet als auch in der Kulturlandschaft. Auch die Flüsse leiden unter dem Klimawandel. Einerseits führt Starkregen – trotz bereits getroffener Maßnahme – ständig zu neuen neuralgischen Punkten und andererseits führt die Austrocknung im Sommer zu einem Verlust der Artenvielfalt und die Flüsse verlieren ihre Schutzfunktion.

Konkrete Ziele der Region

Unsere Region wird von verschiedenen Arten von Naturgefahren bedroht. Hochwasser, Starkregen, Rutschungen, Setzungen, aber auch Hitze, Trockenheit, Wald-/Flächenbrand, Sturm, Hagel, Blitz, Schneelast, Spätfrost, Schädlingskalamitäten und invasive Arten setzen auch unseren Gemeinden zu. Die relevanten Akteur:innen sind sich der Bedrohungen bewusst und werden Vorsorgemaßnahmen treffen. KLAR! bietet uns als „Klima- und Energiemodellregion“ sehr gute Voraussetzungen und Synergien, Maßnahmen gegen den Klimawandel umzusetzen. Die Teilnahme am KLAR-Programm hilft der Region auch neue Chancen aufzunehmen und verstärkt auf den Gestaltungsprozess der Ortskerne, Siedlungsgebiete und Wohnbauentwicklungen einzugehen. Wir werden von einer effizenzgetriebenen Herangehensweise zu einer effektiven und nachhaltigen Arbeitsweise wechseln. Künftig wird neben dem Klimaschutz auch die Klimaanpassung eine äußerst wichtige Rolle in der Region einnehmen.

Vision im Hinblick auf Klimawandelanpassung

Die Integration der KLAR! führt zu einem stärkeren Bewusstsein innerhalb der Bevölkerung, welche mit der Thematik noch nicht konfrontiert wurde, obwohl die Betroffenheit schon existent ist. Die KLAR! gibt auch der Kleinregion die Möglichkeit, verstärkt neue Akteure einzubinden und auch relevante Gruppen wie Landwirte anzusprechen und hilft neue Chancen aufzunehmen und verstärkt auf den Gestaltungsprozess der Ortskerne, Siedlungsgebiete und Wohnbauentwicklungen einzugehen.

Maßnahmen in Umsetzung

Landwirtschaft
Bodenschutz, Wasserspeicherfähigkeit des Bodens und nachhaltige Bewässerungssysteme, Erhöhung der Strukturvielfalt in der monotonen Kulturlandschaft
Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft
Regenwassermanagement, Bewusstseinsbildung Wasserverbrauch, Entwicklung der zukünftigen Wasserversorgung, Umgang mit den Fließgewässern (Triesting, Piesting, Fischa, Leitha)
Energie – Fokus Elektrizitätswirtschaft
Veränderung der Kleinwasserkraftwerke aufgrund der Niederschlagsveränderung, Kombination aus sommerlichem Kühlbedarf und Nutzung von PV-Anlagen, Integration einer „Erneuerbaren Energiegemeinschaft“
Bauen und Wohnen
Klimafitte Gebäude, Sicherung gegen Sommerliche Überhitzung, Brauchwassernutzung
Schutz vor Naturgefahren
Schutz vor Sturm, Hagel und Extremwetterereignissen im Generellen, Durchführung von Naturgefahren-Check
Katastrophenmanagement
Blackout-Szenarien, Stärkung der Unabhängigkeit von vernetzten Systemen
Gesundheit
Reduktion der Betroffenheit vor allem für schwächere Mitmenschen durch extreme Hitze, Arbeiten mit Pflegepersonal, Hitzeratgeber
Ökosysteme und Biodiversität
Verbesserung der Flusslandschaften (Stärkung gegen Trockenperioden, Vermeidung von Dürresituationen), Verbesserung in der Kulturlandschaft durch vermehrten Einsatz von Windschutzgürteln, Biodiversitätsflächen und deren Vernetzung, Schaffen von Biodiversitätsflächen im Siedlungsgebiet
Verkehr
Reduktion der Bodenversiegelung bei Parkplätzen, Berücksichtigung der Klimaveränderung in der Verkehrsplanung insbesondere Radverkehr und Zufußgehen
Raumordnung
Nachhaltige Raumentwicklung – Erhalt von Ökosystemfunktionen, Wasserrückhalt und Reduktion von Gefahrenpotentialen im Siedlungsraum
Stadt / urbane Frei- und Grünräume
Erhaltung und Verbesserung vielfältiger Funktionen im öffentlichen Raum, Verbesserung der Lebensqualität
Setzen von Stadtbäumen (Verbesserung des Mikroklimas), extensives Wasser- und Grünraum-Managements, Schaffen von Erholungsräumen

Eingang
Auwald und Wasser
KLAR! Managerin Isabella Hollweck