Liste der KLAR! Regionen

Blick auf Kirche
"Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung“ – wir müssen uns den Herausforderungen unserer Zeit stellen."
Mag. Robert Matzer, KAM und KEM-Management

KLAR! Kulmland

Die Region Kulmland ist eine zentral in der Oststeiermark gelegene Region, die ländlich geprägt ist und viel Vorzüge vereint. Sie ist als Region zum Leben, Wirtschaften und Genießen sowohl wirtschaftlich als auch touristisch attraktiv und von einem leichten Bevölkerungswachstum geprägt. Gleichzeitig werden viele klimatische Veränderungen mit großer Sorgen beobachtet. Spätfröste und niederschlagsreiche Frühjahre setzen der Landwirtschaft beträchtlich zu. Hochwasserereignisse erfordern Millioneninvestitionen seitens der Kommunen und Hitzetage werden zunehmend als gesundheitliches Risiko wahrgenommen. Als Klima- und Energiemodellregion setzt das Kulmland bereits seit 2011 wichtige Impulse und hat sich nun auch entschlossen, den immer offensichtlicheren Auswirkungen der Klimaerwärmung entgegenzuwirken. Für die Menschen in der Region.

Beteiligte Gemeinden: Ilztal, Gersdorf an der Feistritz, Pischelsdorf am Kulm, Feistritztal, Stubenberg
KLAR! Phase
Konzept- und Umsetzungsphase
5 Gemeinden
139.02 km²
12.314 Einwohner:innen
Ansprechperson
Mag. Robert Matzer

Anpassungskonzept(e)

Heutige Betroffenheit durch den Klimawandel

Eine stetige Erwärmung ist bereits seit vielen Jahren in der Region wahrnehmbar doch das Jahr 2016 markiert einen Wendepunkt. Die katastrophalen Spätfrostschäden im Obst- und Weinbau werden den Menschen noch lange in Erinnerung bleiben und seitdem verging kaum ein Jahr, in dem nicht erhebliche Schäden auftraten. Dazu gesellten sich vermehrt Starkniederschläge, Hitzetag, Tropennächte, Trockenheit und Überschwemmungen.

Das Jahr 2024 hatte in der Region alle Auswirkungen von möglichen Extremwetterereignissen zu bieten, vor denen seit vielen Jahren gewarnt wird. Ein trockener Winter wich einem extrem zeitigen Frühjahr mit den damit verbundenen Frostereignissen im Obst- und Weinbau. Extreme Niederschläge im späten Frühjahr erschwerten nicht nur den landwirtschaftlichen Anbau, sondern sorgten vielerorts für Überschwemmungen und Hochwasserschäden. Private Haushalte bekamen die Folgen des menschengemachten Treibhauseffekts ebenso zu spüren wie Kommunen, Firmen, Landwirte oder der Tourismus. Danach folgten ein sehr heißer und trockener Sommer, der wiederum mit unzähligen Tropennächten und fehlenden Niederschlägen Trockenheit und gesundheitliche Probleme verursachte. Ein extrem zeitiger Wintereinbruch mit Extremniederschlägen sorgte für das nächste Katastrophenszenario.

Konkrete Ziele der Region

Die Region möchte die ansässigen Landwirte auf einem Weg hin zu einer klimafitten Land- und Forstwirtschaft begleiten und wichtige Impulse in diesem Bereich setzen. Der Klimawandel stellt die Landwirte vor mittlerweile vor die größten Herausforderungen und die damit verbundenen Unsicherheiten verstärken das Sterben von Höfen enorm. Jeder positive Impuls ist willkommen trägt zu einer Reduktion von Betrieben bei, die ihren Hoftüren für immer schließen. Vor allem der Obstbau leidet am stärksten unter diesen Veränderungen und soll besonders in den Fokus rücken.

Das Wahrnehmen der Problem der ansässigen Bevölkerung soll neue Hoffnung geben und einen Zusammenhalt in der Region sowie den Kommunen unterstützen. Eine bessere Wahrnehmung von Klimaveränderungen unterstützt wiederum die Arbeit der KEM-Region, die damit Hand in Hand geht.

Vision im Hinblick auf Klimawandelanpassung

Impulse im Bereich Landwirtschaft zu setzen ist eines der Hauptziele. Dahinter folgen eine Unterstützung von Kommunen mit gekoppelter Bewusstseinsbildung sowie der Bereich Tourismus.

Maßnahmen in Umsetzung

Bewusstseinsbildung soll auf allen Ebenen der Kommunikation erfolgen. Über Printmedien, Online- und Social Media Accounts erfolgen nicht nur Informationen sondern wird auch zur aktiven Teilnahme an einem Anpassungsprozess aufgerufen.

Erste konkrete Umsetzungen sollen Obst- und Weinbauern eine bessere Messtechnik für kleinklimatische Wetterextreme zur Verfügung stellen und alternativen zum Obstbau in der Region aufzeigen. Die Beschäftigung mit Bodenprozessen und Wasserspeicherfähigkeit soll die Auswirkungen von Extremniederschlägen verringern und die Beschäftigung mit Streuobstwiesen eine Möglichkeit einer rentablen Bewirtschaftung in Kombination mit Renaturierungsmaßnahmen aufzeigen. Die Marktgemeinde Pischelsdorf arbeitet an einer klimafitten Parkanlage. Filmvorführungen, Kochkurse und Gesundheitsworkshops runden den Ideenpool ab.

Blick auf Dorf
Blick vom Apfelbaum ins Tal
Frost auf Wiese