Liste der KLAR! Regionen

Obsthang mit blauen Himmel
"Ab der neuen Periode 2023 formen die Themen Klimaschutz und Klimawandelanpassung die 4. Säule des Leaderprogramms. Für mich als Obmann der LAG Lipizzanerheimat ist die Zusammenarbeit mit den regionalen Akteur:innen im Bereich Klimawandelanpassung deshalb von zentraler Bedeutung."
Erwin Dirnberger, Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag, Bgm. Gemeinde Söding-Sankt Johann und Obmann der LAG Lipizzanerheimat

KLAR! Mittleres Kainachtal mit Södingtal

Die Modellregion KLAR! Mittleres Kainachtal mit Södingtal liegt im Südosten des Bezirks Voitsberg im Weststeirischen Riedelland. Sie ist gegliedert in Tal- und Hügellandschaften und wird von den Flüssen Kainach und Söding durchzogen. Das steirische Randgebirge schließt im Westen an die Region an.

Die bestehende gemeindeübergreifende Zusammenarbeit soll durch die KLAR! Mittleres Kainachtal mit Södingtal weiter vertieft werden. Im Rahmen von Leader arbeiten die Gemeinden schon jetzt gemeinsam an der nachhaltigen Entwicklung der Region. Das KLAR-Programm bietet nun die Chance, die Praxis der guten Zusammenarbeit zu nutzen und das wichtige Thema Klimawandelanpassung in den teilnehmenden Gemeinden zu verankern, um eine positive Anpassung an die Folgen des Klimawandels in der Modellregion zu etablieren und sich daraus ergebende Chancen rechtzeitig zu nutzen. Die heutigen klimabedingten Herausforderungen in den Bereichen der Landwirtschaft (Humusabbau auf Ackerbauflächen oder Hagelereignisse sowie Spätfröste im Obst- und Weinbau) oder des Hochwasserschutzes entlang der Flüsse Kainach und Söding und deren Seitenbäche sind nicht an Gemeindegrenzen gebunden. Deshalb ist die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit umso wichtiger.

Beteiligte Gemeinden: Geistthal-Södingberg, Krottendorf-Gaisfeld, Ligist, Mooskirchen, Söding-Sankt Johann, Stallhofen
KLAR! Phase
Umsetzung
6 Gemeinden
168.8 km²
16.834 Einwohner:innen
Ansprechperson
Mag.a Kerstin Dohr

Heutige Betroffenheit durch den Klimawandel

Bauen und Wohnen: Starkniederschläge führen aufgrund der geringeren Versickerungsmöglichkeiten im verbauten Gebiet (Bodenversiegelung) zu Problemen im Abfluss der Oberflächenwässer und einer Überschwemmung der Bäche. Der Temperaturanstieg führt zu einer gesundheitlichen Belastung für den Organismus, im Besonderen bei älteren Menschen, sowie zu einem erhöhten Energiebedarf für die Kühlung. 
Landwirtschaft: bedingt durch Starkregenereignisse ist ein vermehrter Humusabbau zu beobachten, wodurch wiederum die Speicherung von Oberflächenwasser beeinträchtigt wird. Die Erwärmung führt zu einem gesteigerten Wasserbedarf und einer Verschiebung der Vegetationsperiode. 
Katastrophenschutz: die Zunahme von Gewitter, Hagel und Starkregen führen zu Hochwässern, Überschwemmungen und kostenintensiven Schadensereignissen. Dabei sind die Einsatzkräfte (z. B. Feuerwehr) zum Schutz von Bürger:innen und Gebäuden besonders gefordert. 

Konkrete Ziele der Region

Die Maßnahmen sollen dazu beitragen die Auswirkungen von extremen Wetterereignissen zu reduzieren. Dazu gehört die Vermeidung von Hochwässern und Überschwemmungen wie auch die Verbesserung der Versickerung bzw. Retendierung von Oberflächenwassern im versiegelten/verbauten Gebiet sowie die Verringerung des Humusabbaus im Ackerbau. Durch gezielte Maßnahmen soll die Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen im Obst- und Weinbau (Spätfröste, Hagelschäden) vorangetrieben werden. Die Eigenverantwortung der Bevölkerung im Rahmen der Prävention (z. B. Black-Out Prävention oder private Eigenvorsorge bei Hochwässern) und des Energieeinsparens sowie das Bewusstsein für die Bedeutung des Ausbaus einer klimaneutralen, dezentralen Energieversorgung sollen gestärkt werden.

Besonders wichtig ist es den handelnden Akteur:innen die Bevölkerung für den Klimawandel zu sensibilisieren sowie das Bewusstsein für eine gute Anpassungspraxis zu schärfen und auch das notwendige Wissen in Hinblick auf die Eigenvorsorge zu vermitteln.

Die Teilnahme am KLAR! Programm stärkt die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit im Rahmen des Themenfeldes Klimawandelanpassung und ermöglicht ein gemeinsames abgestimmtes Vorgehen. Dadurch können Kräfte und Ressourcen bestmöglich gebündelt und genutzt werden.

Vision im Hinblick auf Klimawandelanpassung

Die Modellregion möchte sich als klimafitter und resilienter Wohn-, Industrie- und Gewerbestandort in der Lipizzanerheimat und im Großraum Graz etablieren. Bewusstseinsbildung und Kooperation sowie die Bündelung der regionalen Ressourcen stehen dabei im Vordergrund.

Maßnahmen in Umsetzung

Maßnahmen in Umsetzung:

  • Blackout – VORsicht statt NACHsicht
  • Streuobst pflanzen – Artenvielfalt fördern
  • Streuobst verWERTen
  • Humus aufbauen
  • Humus WERTschätzen
  • Klimafitte Checkliste Bauwerber:innen
  • Veranstaltungsreihe klimafittes Bauen
  • Auswirkungsorientiertes Unwetterbulletin & Akutwarnung bei Gewittern
  • Fit für Hochwasser und Starkregen: Persönliche Risiken erkennen und managen
  • KLAR!@school

Bewusstseinsbildungsmaßnahmen Phase 1:

  • Image Film KLAR! Mittleres Kainachtal mit Södingtal 
  • Alles KLAR! – Berichte in den Gemeindezeitungen (Sonderausgabe) und 2 Aufkleber pro Haushalt als Beilage
  • Zeichenwettbewerb mit den regionalen Schulen

(Stand Juli 2022)

Flusslauf umgeben von Sträucher
Wiese mit Häuser in hügeliger Landschaft
KLAR! Managerin Kerstin Dohr