Liste der KLAR! Regionen

Kühe auf einer Weide und dahinter Häuser.
"Seit 2005 sind die Gemeinden der Mühlviertler Alm Mitglieder im Verein Energiebezirk Freistadt. Ein Beleg dafür, dass den Regionsverantwortlichen und den Bürgern die Auseinandersetzung mit Klimaschutz- Klimawandelanpassung, Erneuerbare Energien sowie Nachhaltige Mobilität schon lange sehr wichtig ist."
Norbert Miesenberger, Geschäftsführer Energiebezirk Freistadt

KLAR! Mühlviertler Alm

Das Landschaftsbild der Mühlviertler Alm ist geprägt vom hohen Waldanteil, der teilweise bei 70 % in den nördlich gelegenen Gemeinden der Region liegt. Auch der restliche Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe ist aufgrund der Höhenlage und der klimatischen Verhältnisse von durchwegs extensiver Bewirtschaftung geprägt. Dadurch ist eine starke Abhängigkeit von der Natur und ihren Funktionen gegeben. Den Klimawandel, wie wir ihn heute schon erleben, hält bereits große Herausforderungen bereit. So sind längere Trockenphasen und eine Häufung von Extremwetterereignissen keine Seltenheit mehr. Durch gezielte Maßnahmen in möglichst diversen Themenfeldern soll die Region robuster gegenüber diesen Folgen werden.

Der Großteil der Gemeinden war bereits als Teil der KEM und KLAR! Freistadt aktiv, alle Gemeinden der KLAR! Mühlviertler Alm sind bereits jahrelang Teil der LEADER-Region Mühlviertler Alm. Dieser Erfahrungsschatz und das ungebrochene Engagement der Bewohner:innen der Region fließt auch in die KLAR! Mühlviertler Alm ein. Die geplanten Maßnahmen tragen einerseits zur Erhöhung der Resilienz gegenüber Klimaveränderungen und andererseits zur Reduktion der Vulnerabilität bei. Besonderes Augenmerk liegt auf der Bewusstseinsbildung. Es müssen die Herausforderungen des Klimawandels aktiv angegangen werden und der Abwärtsspirale, hervorgerufen durch die Folgen des Klimawandels, entschlossen entgegengetreten werden

Beteiligte Gemeinden: Bad Zell, Kaltenberg, Königswiesen, Liebenau, Pierbach, Schönau im Mühlkreis, St. Georgen am Walde, St. Leonhard bei Freistadt, Unterweißenbach, Weitersfelden
KLAR! Phase
Konzept- und Umsetzungsphase
10 Gemeinden
456 km²
17.699 Einwohner:innen
Ansprechperson
Susanne Moser

Anpassungskonzept(e)

Heutige Betroffenheit durch den Klimawandel

Besonders in Hinblick auf den Klimawandel und seine Folgen bedeutet das für die Region Mühlviertler Alm steigende Durchschnittstemperaturen, längere Trockenphasen und eine Häufung von Extremwetterereignissen. Dies führte in der Vergangenheit bereits zu großflächigen Borkenkäferbefällen, Wasserknappheit und damit einhergehende Probleme der Energieversorgung sowie Ernteausfälle in den Sommermonaten und Starkregenereignisse, die ganze Felder und Straßenabschnitte beschädigten oder zerstörten. Mit der steigenden Anzahl an Hitzetagen wird auch zunehmend die Trinkwasserversorgung belastet. Klimaeinsatze von Blaulichtorganisationen häufen sich zunehmend, besonders in Hinblick auf Extremwetterereignisse und dessen Folgen.

Konkrete Ziele der Region

Durch die Teilnahme am KLAR!-Programm wird der Region ermöglicht, sich vertiefend mit den Folgen des Klimawandels auseinanderzusetzen und zu erkennen, dass gehandelt werden muss. Die größten Ziele sind die Sensibilisierung der Bevölkerung zum sorgsamen Umgang mit Regen- und Trinkwasser. Im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sind besonders trockenheitsresistente und winterharte Sorten zu priorisieren und kultivieren. Im Bereich Bauen und Sanieren sowie Infrastruktur liegt der Fokus auf Beschattung und der Nutzung von nachhaltigen Ressourcen. Außerdem sollen Lösungen für hitzeangepasstes Verhalten aufgezeigt und gestärkt werden und somit zukunftsweisend über die Region Mühlviertler Alm hinaus sein. Es sollte ein Beitrag zur Steigerung der Artenvielfalt geleistet werden, sowohl auf privaten, wirtschaftlichen als auch öffentlichen Flächen. Durch die Auseinandersetzung mit Naturgefahren sollen angepasste Präventionsmaßnahmen abgeleitet werden, die die Region auch für den Ernstfall wappnen.

Vision im Hinblick auf Klimawandelanpassung

Die Region Mühlviertler Alm blickt, trotz großer Herausforderungen, positiv in die Zukunft. Sie sieht auch die Potenziale einer Klimaveränderung und weiß diese geschickt und innovativ weiter zu stärken. Die Anpassung an den Klimawandel wird selbstverständlich in allen Lebensbereichen und Wirtschaftsformen mitgedacht und im Sinne einer guten Anpassungspraxis gehandelt.

Maßnahmen in Umsetzung

  • Trinkwasser und Regenwassermanagement: Sensibilisierung für Umgang mit Wasser und Informationen zum Regenwassermanagement.
  • Gesundheit und klimawandelangepasster Lebensstil und Tourismus: Bewusstsein und Lösungen zum steigenden Hitzerisiko und Kennzeichnung von kühlen Rad- und Wanderwegen.
  • Klimafitte Gemeinden: Beitrag zur Artenvielfalt und Errichtung von Beschattungsmaßnahmen und Wasserspendern.
  • Natur und Garten: Wissensaustausch zwischen (Hobby-) Gärtner:innen und Wissensvermittlung.
  • Vegetation im Wandel: richtige Neophytenbekämpfung und Wissensaufbau zur Phänologie.
  • Klimafitte Wälder: Präventionsmaßnahmen Waldbrand und Exkursion Wald der Zukunft.
  • Klimafitter Boden: mehrtägige Veranstaltungsreihe mit Schwerpunkt Bodenbearbeitung und Sortenwahl.
  • Klimafittes Bauen und Sanieren: Bewusstseinsbildung für klimaangepasste Bauweisen und nachhaltige Ressourcenwahl.
  • Katastrophencheck: Vorsorgecheck Naturgefahren und aufbauende Maßnahmenerarbeitung.
  • Öffentlichkeitsarbeit: breite Bewusstseinsbildung.

(Stand Juni 2023)

Gipfelkreuz auf einem Berg während die Sonne untergeht.
Zwei Frauen gehen einen Wanderweg und gehen auf eine Kapelle zu.
Klammleitenschlucht mit einigen Steinen und Büschen links und rechts davon.
Frau steht vor grünen Sträuchern und lacht.