Liste der KLAR! Regionen

Aussichtswarte vor der Pasterze und dem Großglockner.
"Beginnen wir heute, damit wir für morgen unsere Umwelt und Lebensgrundlagen erhalten."
Obmann Bgm. Günther Novak

KLAR! Region Großglockner/Mölltal - Oberes Drautal

Die Region Großglockner mit rd. 26.000 Einwohnern umfasst die im Möll- und im Oberen Drautal gelegenen 16 Gemeinden des politischen Bezirkes Spittal an der Drau im nordwestlichsten Teil des Bundeslandes Kärnten und nehmen diese gemeinsam eine Fläche von rd 1360 km² ein.

Beide Täler sind die hochalpinsten Täler der Ostalpen und verfügen über den längsten und größten Gletscher, die Pasterze, und den höchsten Berg Österreichs, den Großglockner. Der überwiegende Teil des Gebietes ist durch Hochgebirge geprägt, dünn besiedelt, ländlich und touristisch geprägt.

Durch den klimawandelbedingten Anstieg der Durchschnittstemperaturen und dem damit verbundenen Rückgang des Pasterzengletschers von rd. 50% der Gletscherfläche seit 1848 und der generellen Veränderung der Wettersituation, ist die Region veranlasst, den negativen Folgen entgegenzuwirken und neue Maßnahmen zu setzen. Ein effektiver Sensibilisierungs- und Aufklärungsprozess in der Bevölkerung ist zu starten.

Maßnahmen zum Naturkatastrophenschutz (Hochwasserschutz, Hangstabilisierungen, Schutzwälder, Bannwälder, Forstmonokulturen, etc.), in der Land- und Forstwirtschaft und im Tourismus sind zu initiieren.

Beteiligte Gemeinden: Berg im Drautal, Dellach im Drautal, Flattach, Greifenburg, Heiligenblut am Großglockner, Irschen, Kleblach-Lind, Lurnfeld, Mallnitz, Oberdrauburg, Obervellach, Rangersdorf, Reißeck, Sachsenburg, Stall, Steinfeld
KLAR! Phase
Weiterführung 2
16 Gemeinden
1360 km²
25.312 Einwohner:innen
Ansprechperson
Lukas Neuwirther

Heutige Betroffenheit durch den Klimawandel

Der Rückzug der Gletscher und Vergletscherungen als geographische und regionale Besonderheit würde einen Verlust der Identität und des Alleinstellungsmerkmales bedeuten. Für die Skigebiete der Region, wie u.a. Heiligenblut, Ankogel, der Emberger Alm oder dem Mölltaler Gletscher, ist die Frage einer ausreichenden Schneesicherheit von großer Bedeutung. Aufgrund der langen niederschlagsfreien Perioden, bedarf es auch in der Landwirtschaft einer gesteigerten Bewässerung. Die Gefahr von Waldbränden ist in hohem Maße gegenüber den letzten Jahren gegeben. Infolge von Fichtenmonokulturen, gibt es einen massiven Befall von Borkenkäfern auch in höheren Lagen. Häufiger auftretende Starkregen verursachen wiederum Überschwemmungen und Muren.

Konkrete Ziele der Region

  • Anpassung der Region an die Folgen des Klimawandels, um die negativen Auswirkungen zu minimieren
  • Sensibilisierung des Themas „Klimawandelanpassung“ in der Bevölkerung
  • Vorträge in den Schulen und Sensibilisierung der neuen Generation
  • Sicherung der Trinkwasserversorgung
  • Sicherung des Wintertourismus, durch Umsetzung von alternativen touristischen klimawandelangepassten Produkten und Angeboten
  • Entwicklung von nachhaltigen Sommer- und Winter Tourismusangeboten
  • Forcierung der Gesundheit in Bezug auf den Klimawandel
  • Forschungsrelevante Erhebungen und Berechnungen der Entwicklung der Niederschläge und der Temperatur im Sommer und im Winter unter Berücksichtigung der Schneesituation
  • Entgegenwirken des zunehmenden Borkenkäferbefalles durch Bestandesumwandlung von Fichtenmonokulturen zu klimafitten Mischwaldkulturen
  • Verhinderung Überschwemmungen und Muren durch Schutzwasserbauten und dadurch Entspannung der Situation durch entsprechende Schutzmaßnahmen in kritischen Überschwemmungsgebieten der einzelnen Seitenbäche der Möll und Drau

Vision im Hinblick auf Klimawandelanpassung

Bildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen sollen viele Anpassungsprozesse fördern, um neue touristische und gewerbliche Entwicklungen zu ermöglichen. Klimawandelanpassungsmaßnahmen sollen in der Region für die nächsten Generationen sichtbar gemacht werden, indem z.B. der Anteil der erneuerbaren Energie von derzeit 30% auf 50% und bis 2050 auf 80% erhöht wird.

Raumplanerische Anpassungen für die Siedlungs- und Gewerbegebietsentwicklung mit entsprechenden Schutzmaßnahmen müssen in der gesamten Region umgesetzt werden und tragen u.a. wesentlich zur Entstehung als „Lebenswerte Region“ bei.

Maßnahmen in Umsetzung

  1. Öffentlichkeitsarbeit, Bewusstseinsbildung, Sensibilisierung
  2. Klimawandelanpassungs-Puppentheater - Klimakasperl
  3. Klimafitter Wald - Wald der Zukunft
  4. Klimafittes Bauen, Sanieren und Wohnen
  5. Trinkwassser für die Zukunft weiter sichern
  6. Leerstandsmanagement und Inwertsetzung von leerstehenden Objekten
  7. Klimafitte Dorf- und Begegnungszentren
  8. Notstromversorgung für Gemeinden Tandem
  9. Kräuterwanderrundweg
  10. Neue Sommerfrische im Drau- und Mölltal - klimawandelangepasste Ausflugsziele
  11. Klimawandelanpassungstag in den Gemeinden, Kindergärten und Schulen
  12. Gegen Naturgefahren gerüstet

(Stand November 2024)

Schneebedeckte Landschaft auf der Emberger Alm.
Eine Wandergruppe in einer hochalpinen Berglandschaft.
Foto KLAR! Manager