Raumordnung: Leerstandsmanagement & Zentrumsentwicklung
In keinem EU-Land ist der Bodenverbrauch so hoch wie in Österreich. Durch die Aktivierung leerstehender Häuser, Wohnungen und Betriebsgebäude kann der Bodenversiegelung entgegengewirkt werden. Zusätzlich werden Maßnahmen der Zentrumsentwicklung auch unter dem Blickwinkel des Klimawandels betrachtet.
Raumordnung: Wir schau’n auf unser Wasser
Die allgemeine Rede „Wir schau’n auf unser Wasser!“ sollte Bewusstsein schaffen und das Ziel sein. Der richtige Verbrauch und Umgang, die Wichtigkeit, aber auch was mit unserem Wasser nach dem Verbrauch passiert. Das ist für die Zukunft sehr wichtig, da gerade das Weinviertel (wenn auch nicht massiv) durchaus mit der Trinkwasserversorgung Probleme bekommen wird. Es geht aber nicht nur um das Trinkwasser, sondern auch um das Regenwasser. Es soll in der Region zurückgehalten werden. Hier kann die Bevölkerung einen großen Teil dazu beitragen.
Bauen und Wohnen: Infostelle für klimafittes bauen & Sanieren
Ziel ist das Bewusstsein für eine klimafitte und klimawandelangepasste Bauweise in der Region zu schaffen. Mit Hilfe von Unterlagen, Bauordnern, gezielten Beratungen und Beratungstagen. Die Gemeinden sollen unterstützt werden, Bauthemen überprüft und Werkzeuge an die Gemeinden gegeben werden, damit diese auf die zukünftige Entwicklung gut reagieren und Fehlanpassungen vermeiden können. Mit dem Förderkatalog soll ein zusätzlicher Anreiz geschaffen werden.
Bauen und Wohnen: Umwandeln von Hitzeinseln in Erholungsräume
Durch die Zunahme der Hitzetage, die Bodenversiegelung, wenig Grünflächen und rasche Ableitung von Niederschlagswasser entstehen in Siedlungsgebieten immer häufiger Hitzeinseln. Auch in den Nächten kühlt es nicht ab, wodurch diese natürliche Kühlquelle für den Wohnraum fehlt. Mit der Bevölkerung werden Lösungen erarbeitet, Konzepte zur Umwandlung dieser Hitzeinseln in Erholungsräume entwickelt und gegebenenfalls umgesetzt. Dazu werden unterschiedliche klimaschonende, ökologisch wertvolle und nachhaltige Möglichkeiten aufgezeigt.
Grünräume: Anlage von ökologischen Versickerungsflächen
Durch längere Trockenperioden steigt der Bewässerungsbedarf von Blüh- und Grünflächen laufend. Durch die Zunahme an Starkregenereignissen, steigt besonders in dichten Siedlungsgebieten der Bedarf an Versickerungsflächen, um den Regenkanal zu entlasten. Im Rahmen dieser Maßnahme ist die Konzeption von ökologisch wertvollen Grünräumen geplant. Diese sollen einerseits als Versickerungsflächen dienen und andererseits einen niedrigen Bewässerungs- und Pflegebedarf aufweisen.
Wasser: Renaturierung von Bächen
Ziel ist einerseits durch Bewusstseinsbildung das Verhalten der Entscheidungsträger:innen in der Region zu verändern und an die neuen Gegebenheiten anzupassen und andererseits durch technische und grüne Maßnahmen die Gewässer und damit auch die Landschaft auf die zukünftigen Ereignisse, wie Starkregen, Trockenheit sowie vermehrte Hitzetage vorzubereiten. Klares Ziel ist es Wasser in der Region zurückzuhalten, die Gewässerqualität zu stärken, Biodiversität zu fördern und Gewässer zu Erholungsinseln für die Bevölkerung zu machen. Mit Hilfe der Gewässerkonferenz soll auf bestehende Probleme hingewiesen werden und politische Entscheidungsträger:innen als Mitstreiter:innen gewonnen werden.
Schutz vor Naturgefahren: Erosionsschutz gegen Humusabtrag
Bei Starkregenereignissen kommt es immer häufiger zu einem massiven Abtrag der Humusschicht. Dieser wird in angrenzende Straßengräben, die Kanalisation, auf Radwege oder Straßen geschwemmt. Die Instandsetzung und Reinigung der betroffenen Infrastruktur verursachen dabei enorme Kosten. Ziel ist es einerseits durch Bewusstseinsbildung das Verhalten der Landwirt:innen in der Region zu verändern und an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Andererseits kann durch technische und grüne Maßnahmen die Landschaft auf die zukünftigen Ereignisse, wie Starkregen, Trockenheit sowie vermehrten Hitzetagen vorbereitet werden.
Biodiversität: „Phänologie & Allergene Pflanzen“
Durch den Klimawandel verändert sich die Vegetation in unserer Region. Vor allem im Frühjahr und Frühsommer ist die Entwicklung von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Auch nimmt die Ausbreitung von Allergenen Pflanzen, wie z.B. der Beifuß-Ambrosie laufend zu. Die Bevölkerung ist eingeladen die Natur zu Beobachten und die Ergebnisse in die Naturkalender App der ZAMG einzutragen. Zur Vermittlung von Wissen zu Allergenen Pflanzen und der Verwendung der Naturkalender-App werden Workshops, Wandertage und Beobachtungstreffen in der Region organisiert.
Gesundheit: Gut gerüstet für die Hitze
- Bewusstseinsbildung im Kindesalter bzw. Sensibilisierung von Eltern von Kleinkindern
- Sensibilisierung von Schulkindern (Volksschule und Mittelschule)
- Vereine und Veranstalter sollen hinsichtlich Klimawandel und deren Auswirkungen sensibilisiert werden
- Eine Checkliste für 24 Stunden-Pflegekräfte soll zur Verfügung gestellt werden
- Ein Leitfaden für klimafitte und klimawandelangepasste Kleidung wurde ausgearbeitet (Arbeitnehmerschutzgesetz etc. wurde berücksichtigt)
Kommunikations- und Bewusstseinsbildungskonzept
Ziel ist es die Tätigkeiten rund um die KLAR! Region breit zu streuen und die Bevölkerung zu sensibilisieren. Ebenso sollen regionale Stakeholder und Gemeindevertreter:innen erreicht werden. Die Informationen sollen breit gestreut und immer mit Themen der Bewusstseinsbildung verbunden werden. Damit soll erreicht werden, dass die Bevölkerung KLAR! Maßnahmen und Veränderungen mitträgt und die Arbeit der KLAR! Region transparent ist.
RuWi Schulprojekt
Ziel des Projekts "RuWi" ist es, Kindern im Volksschulalter die Region und damit ihre Heimat näher zu bringen. Aufgrund ihrer Begeisterungsfähigkeit und da sich besonders in den ersten Schuljahren auch die Eltern intensiv mit dem Lehrstoff beschäftigen, werden Volksschüler:innen zu idealen Multiplikatoren. Regionalentwicklung beginnt bei der Identifizierung mit einer Region und bei der Wertschätzung ihrer Besonderheiten. Akzeptanz braucht Wissen, und sie ist nachweislich umso höher und nachhaltiger, je früher dieses Wissen vermittelt wird. Daher richtet sich „RuWi“ an die ganz jungen Bewohner, die Volksschüler. RuWi, die Weinbergschnecke, soll als Sympathieträger und Identifikationsfigur vor allem Kindern erleichtern, ihre Heimatregion als Kleinregion wahrzunehmen und ihre Schönheiten und Besonderheiten auf spielerische und spannende Weise kennen zu lernen.
(Stand Mai 2022)